Geschichte

1970 – 1980

Handball in der Schule machte den Anfang
Wir schreiben das Jahr 1964. Handball ist in der Gemeinde kein wirklich bekannter Begriff und es wäre zu diesem Zeitpunkt wohl kaum denkbar gewesen, dass in Goldau je einmal dieser Sport mit der jetzigen Begeisterung ausgeübt werden wird. Doch just dieses Jahr sollte am Ursprung für erfolgreichen Handballsport in der Gemeinde stehen: Alles beginnt mit dem Antritt von Roland Marty als Sekundarlehrer in Goldau. Marty war von Beginn weg für den Sportunterricht zuständig. „Meine Lehrerkollegen waren damals schon bald 60-jährig, weshalb mir das Turnern aller drei Sekundarstufen übergeben wurde“, erzählte Marty im damaligen Cluborgan des HCG von 1990, dem „Handball ist in“. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vereins berichtete Marty in der Jubiläumsausgabe von den Anfängen beim HCG. Dort beschrieb er die Sonneggturnhalle als äusserst einfach eingerichtet. Als Geräte seinen lediglich zwei Barren und ein paar Matten zur Verfügung gestanden. „Schon bald merkte ich, dass man die Schüler mit einem Handballspiel mehr begeistern konnte als mit militärischen Exerzierübungen, die zu jener Zeit noch gang und gäbe waren“, lässt sich Marty weiter im Heft zitieren. Die Barren hätten damals als Tore gedient, eine Feldeinteilung hätte es allerdings noch nicht gegeben. Auch mit den Regelkenntnissen habe es in dieser Zeit noch arg gehapert. „Trotzdem spielten die meisten Schüler begeistert Handball“, so der mittlerweile pensionierte Sekundarlehrer weiter.

Die Geburtsstunde des HC Arth-Goldau
Auf Drängen der Drittsekundarschüler der Jahrgänge 1954 und 1955 schlug dann 1970 die Geburtstunde des HC Arth-Goldau. „Leider verpasste ich aber den Anmeldetermin“, gestand Marty, „und so stiegen wir dann erst 1971 mit zwölf Spielern in die erste Saison.“ In dieser ersten Spielzeit, welche die Schwyzer mit einem B-Junioren-Team in Angriff nahmen, reichte es immerhin für eine achtbare Platzierung im Tabellenmittelfeld. Dabei fiel man vor allem durch eine unbändige Kampfkraft auf, der den B-Junioren schon bald den Namen „Rossbergprügle“ einbrachte. Die Spieler des HC Arth-Goldau seien in die Breite gewachsen, ganz im Gegenteil zu den Stadtmannschaften, welche den Kopf meistens bedeutend weiter oben trugen. „Gegen solche Mannschaften konnten de Goldauer nur Mit Kampf bestehen“, war sich Marty im „Handball ist in“ sicher, „Kampfgeist war dann auch die grosse Stärke des Gründerteams.“ So hätte man einige technisch viel bessere Mannschaft untergehen lassen. Der HC Arth-Goldau zählte in seinem ersten Jahr 13 Mitglieder. Der Vorstand bestand aus lediglich drei Personen: Nebst Marty als Präsident amtete Hansjörg Beck als Kassier, Bernhard Mastel hatte das Amt als Aktuar inne. Nach zwei Jahren wurde der Name des Vereins auf Handballclub Goldau geändert. Auch sonst durchlebte der Verein schon in seinen ersten Jahren einige Veränderungen: So wurde Roland Marty beispielsweise als Präsident von Hansjörg Beck abgelöst. Auch die Anzahl der Mannschaften stieg in die Höhe, zwischen 1975 und 1981 nahmen immerhin schon drei Teams an den Meisterschaften teil.

Der erste Regionalmeistertitel
Die Erfolge blieben in den Anfängen naturgemäss etwas rar. Zwar schaffte es die erste Mannschaft stets, in der 4. Liga in der oberen Tabellenregion mitzumischen, doch der erste richtig grosse Erfolg trat erst 1980 ein. In dieser Saison qualifizierte sich die erste Mannschaft für die 3. Liga-Aufstiegsspiele. Dafür reiste das Team von Trainer Arthur Krienbühl am 22. März nach Horw. Die Spannung war nach Tag eins kaum zu überbieten, hatten doch alle Teams je zwei Punkte auf dem Konto. Am nächsten Tag hielt sich der HCG, dem eigentlich lediglich Aussenseiterchancen ausgerechnet wurden, mit einem Sieg über Dagmersellen im Aufstiegsrennen. So bot sich den Goldauern die Chance, im letzten Spiel alles klar zu machen und sich mit einem Punktgewinn nebst dem Aufstieg auch noch die Krone des Regionalmeisters zu sichern. Dass diese letzte wegweisende Partie ausgerechnet gegen den Kantonsrivalen aus Brunnen ausgetragen wurde, brachte noch zusätzliche Brisanz in dieses Spiel hinein. Davon liess sich der HCG allerdings nicht aus dem Konzept bringen, er liess dem Gegner keine wirkliche Siegeschance und feierte so verdient den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga und gleichzeitig den ersten Regionalmeistertitel in der Vereinsgeschichte.

1980 – 1990

Abstieg nach 3 Jahren 3. Liga
In seiner ersten 3. Liga-Saison der Vereinsgeschichte hält sich der HCG weitgehend schadlos und sichert sich mit dem ausgezeichneten 4. Platz ohne Mühe den Klassenerhalt. Wesentlich dramatischer in Sachen Ligaverbleib wird es eine Saison später. Im „verflixten zweiten Jahr“ musste ein Entscheidungsspiel darüber entscheiden, in welcher Liga der HCG die nächste Saison in Angriff nehmen kann. Gegen Stans entwickelte sich eine äusserst dramatische Partie, in welcher sich der HC Goldau dank generösem Einsatz bis in die Verlängerung kämpft und dort am Ende mit einem Tor Vorsprung die Oberhand behalten sollte. Ein Jahr später konnte der Abstieg dann aber nicht mehr verhindert werden. Nach drei Jahren verabschiedete sich der HCG aus der 3. Liga und sollte anschliessend sechs Jahre in der Anonymität des Handballkellers versunken bleiben.

Erste Erfolgsmeldungen aus dem Juniorenbereich
Mehr Freude machte in dieser Zeitspanne der Goldauer Nachwuchs. Mit einem Sieg über Wolhusen im abschliessenden Meisterschaftsspiel der Saison 1986/87 durften sich die Junioren C-Promotion, trainiert von Arthur Krienbühl, als erstes Goldauer Nachwuchsteam die Krone des Regionalmeisters aufsetzen. Drei Spielzeiten später taten es ihnen die B-Junioren gleich. Als Trainer amtete damals übrigens ein gewisser Jörg Kündig, der in den folgenden Jahren auch als Coach des Fanionteams oft für positive Schlagzeilen sorgen sollte.
Diese Erfolgsmeldungen lösten einen regelrechten Boom aus im Goldauer Handballsport. Die Anzahl der Mannschaften konnte kontinuierlich aufgestockt werden. Ende der 90er Jahre gingen bereits sieben Teams für den HC Goldau auf Punktejagd. Noch vor zehn Jahren konnte der HCG gerade mal drei Mannschaften für die Meisterschaften anmelden.

Rückkehr in die 3. Liga
Von den starken Leistung der Jugend liess sich offensichtlich auch das Fanionteam inspirieren. So feierte die erste Mannschaft des HCG zwei Jahre nach dem Regionalmeistertitel der C-Junioren den Wiederaufstieg in die 3. Liga, nachdem sie zuletzt sechs Jahre in der 4. Liga herumdümpelte. Dank einem Sieg im abschliessenden Spiel gegen Huttwil sicherte sich die Equipe von René Staub den benötigen Punkt für die Promotion. Das neuerliche 3. Liga-Abenteuer war allerdings noch von kürzerer Dauer als jenes nach dem erstmaligen Aufstieg von 1980 – nach zwei Jahren verabschiedeten sich die Schwyzer wieder in die 4. Liga.

Der HC Goldau kriegt ein Zuhause
Was heute kaum mehr denkbar ist, war bis 1990 Tatsache: In der Gemeinde fehlte es an einer handballtauglichen Halle. So reisten die Goldauer Mannschaften für ihre „Heimspiele“ in der ganzen Innerschweiz herum. Mal hiess die Heimstätte des HCG Schwyz, dann wieder Brunnen. Allerdings wurde auch nicht wenige Male ausserhalb des Kantons gespielt und so schlüpfte der HCG auch in Zug, Rotkreuz oder Bürglen teilweise in die Rolle des Gastgebers. Diese Reisestrapazen schienen bei den Spielern damals überhaupt nicht gut angekommen zu sein. So wird der langjährige HCGler Beat Gasser in der neuesten Ausgabe des Clubheftchens „Infoflash“ auf die Frage, an was er während seiner Zeit beim Verein überhaupt nicht gerne zurückdenke, folgendermassen zitiert: „Das war das leidige Transportproblem. Wir alle waren jung, Roli Marty (Trainer – die Red.) der einzige mit Führerschein und Auto. Auch viele unserer Eltern hatten keine Fahrzeuge und so mussten wir entweder auf die öffentlichen Verkehrsmittel (Bahn und Bus) oder ausweichen und es wurden auch legendäre Carfahrten organisiert. Dass jeder dafür seinen Anteil der Kosten auch noch aus dem eigenen Sack bezahlen musste ist ein Teil der Geschichte – aber, dass der Car-Unternehmer bestätigte Termine nicht wahrnahm ein anderer Es herrschten teilweise chaotische Zustände in Sachen Mobilität. Man darf nicht vergessen, dass wir damals sämtliche Spiele der Hallenmeisterschaft über Jahre hinaus, mangels Halle in der Gemeinde, auswärts spielen mussten.“
Mit all diesen Problemen sollte es Mitte 1990 jedoch ein Ende haben. Im Frühjahr 1988 wurde mit dem Bau der Dreifachturnhalle in Goldau begonnen und in der Saison 1990/91 trug der HCG seine ersten Spiele im eigenen „Zuhause“ aus.

Grümpelturnier und Länderspiel
Der Bezug der neuen Halle bot dem HCG viele neue Möglichkeiten: So wurde nur wenige Monate nach der Halleneröffnung das erste Grümpelturnier organisiert, an welchem rund 100 Teilnehmer, verteilt auf elf Mannschaften in zwei Kategorien (Profis und gemischt) teilnahmen. Grümpelturniere waren beim HCG allerdings schon lange ein Thema. Bereits in den 80er Jahren organisierte man mit grossem Erfolg solche Events, welche jedoch noch im Freien ausgetragen wurden.
Das grösste Highlight in der bisherigen Ära der Berufsschulhalle fand jedoch zweifellos nur wenige Monate nach derer Eröffnung statt: Am 2. Dezember 1990 gastierte die Schweizer Nationalmannschaft zum ersten und bisher einzigen Male in Goldau. Im Testspiel gegen Finnland reichte es der Schweiz immerhin zu einem 21:21-Remis. Erwähnenswert auch, dass mit dem finnischen Rückraumspieler Mikael Källmann ein Mann von absolutem Weltklasseformat in Goldau auflief. Källmann brachte es bis zum Ende seiner Karriere auf 117 Länderspiele und wurde während seiner Zeit in der Bundesliga, die bereits damals als weltbeste Liga galt, als erster Ausländer zum Handballer des Jahres gewählt. In Deutschland trug er das Trikot von den beiden damaligen Spitzenteams SG Wallau-Massenheim und TUSEM Essen. Auch dieser Weltklassemann absolvierte also dieses Spiel in Goldau, welches für beide Teams zum Teil ihrer Vorbereitung auf die B-WM 1992 in Österreich angehörte und dem 550 Zuschauern beiwohnten. Im östlichen Nachbarland sollte die Schweiz den Aufstieg in die A-Gruppe realisieren – der Ausflug ins Tierpark-Dorf schien der Schweizer Nationalmannschaft also nur gut getan zu haben.

Trainingslager von 1984 in Küssnacht.

1990 – 2000

Spektakuläre Aufstiegsspiele gegen Kantonsrivalen
Eigentlich begann das letzte Jahrzehnt der 90er Jahre aus HCG-Sicht ziemlich bitter: Die erste Mannschaft verabschiedete sich nach nur einem Jahr 3. Liga wieder in den Handballkeller der untersten Innerschweizer Handballliga. Dieser Betriebsunfall verstanden die Schwyzer allerdings gleich in der darauffolgenden Saison zu korrigieren. Jörg Kündig führte den HCG 1992 unverzüglich zurück in die 3. Liga, wo sich bereits in der ersten Spielzeit, welche auf Rang 4 abgeschlossen werden konnte, abzeichnete, dass mit diesem HCG in den kommenden Jahren zu rechnen sein wird. So gesehen war die Saison 1993/94 schon fast eine leise Enttäuschung, hatte man sich doch den erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga als Ziel gesetzt. Doch anstatt Ende Saison die Aufstiegskorken knallen lassen zu können, stand in der Endabrechnung nur ein 4. Platz zu Buche, womit das gesteckte Ziel deutlich verfehlt wurde. Dafür gelang der Aufstieg ein Jahr später auf umso spektakulärere und denkwürdigere Art und Weise:
Wir schreiben den 29. April 1995. Der HC Goldau ist dem grossen Ziel zu diesem Zeitpunkt bereits ein ganz schönes Stück näher gerückt. Zwei Spiele war der HCG noch von der 2. Liga entfernt. Doch diese beiden letzten und alles entscheidenden Partien sollten es gewaltig in sich haben: Nicht nur, weil es sich bei diesen zwei Affichen um die beiden entscheidenden Aufstiegsspiele für den Aufstieg handelte, sondern auch weil dabei der Kontrahent ausgerechnet KTV Brunnen hiess. Die Brunner hatten sich in der zweiten 3. Liga-Gruppe die Teilnahme an diesen Kreuzfinalspiele gesichert. Nun also stieg an jenem 29. April das Hinspiel in der Brunner Sporthalle. 400 Zuschauer sahen das erwartet enge Spiel, mit leichten Vorteilen allerdings für die Goldauer. Diese verspielten in der zweiten Hälfte einen Sechs-Tore-Vorsprung, schienen aber in letzter Sekunde doch noch den Siegestreffer zu markieren. Der Schiedsrichter allerdings annullierte aus unerklärlichen Gründen diesen vermeintlich entscheidenden Treffer, womit die Partie Remis endete und so die Ausgangslage fürs Rückspiel vier Tage später in Goldau völlig offen war.
Am 3. Mai also stieg die alles entscheidende Partie um den 2. Liga-Aufstieg. Wiederum sorgten 400 Zuschauer für eine grandiose Atmosphäre in der Halle. Für die Mehrheit unter ihnen verlief die erste Hälfte absolut wunschgemäss und „ihr“ HCG führte zur Pause mit zwei Toren. In der zweiten Hälfte bekamen die Gastgeber das Geschehen mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff und setzten sich kontinuierlich vom Gegner ab. So stand, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläums des Vereins, dem erstmaligen 2. Liga-Aufstieg nichts mehr im Wege. Dieser tolle Erfolg sollte dem Fanionteam 1996 den Titel als bestes Team der Gemeinde einbringen.

Liftmannschaft HC Goldau
So schön dieser erstmalige Aufstieg auch war, eine Saison später war die ganze Freude wieder verflogen. Der HCG bekam die härtere Gangart in der höchsten Regionalliga deutlich zu spüren und schaffte es nur während gewissen Phasen der Saison, sich an den Rhythmus in der 2. Liga zu gewöhnen. Trainer Jörg Kündig sollte in seiner Saisonanalyse fehlende Konstanz in Sachen Cleverness, Tempo, Disziplin und Verantwortung als Hauptgrund für den direkten Abstieg verantwortlich machen.
Die darauffolgende 3. Liga-Saison stand beim Fanionteam im Zeichen des Umbruchs. Viele Spieler aus der A-Jugend mussten altersbedingt den Sprung ins Aktivgeschäft tätigen. Das Grundgerippe der ersten Mannschaft bestand in der Saison 1996/1997 also vorwiegend aus jungen Akteuren.
Trotz dieses Umbruchs quartierten sich die Goldauer schnell wieder in der oberen Tabellenetage ein und mauserten sich immer mehr zu einem ernsthaften Aufstiegsanwärter. Am 19. April 1997 war es soweit: Der HCG, weiterhin trainiert von Jörg Kündig, setzte sich beim Tabellenletzten Stans souverän durch und sicherte sich so den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus des regionalen Handballsports.
Doch wie schon vor zwei Jahren schien die 2. Liga für die Goldauer eine Schuhnummer zu gross zu sein. Jedenfalls schaffte es das Team, welches in dieser Spielzeit erstmals von Jörg Büeler trainiert wurde, erneut nicht, sich in der höchsten Regionalliga zu halten und musste erneut nach nur einem Jahr den schweren Gang in die 3.-Klassigkeit antreten.
In der folgenden Saison enttäuschte das Fanionteam auf der ganzen Linie. Erneut wurde vor der Saison der direkte Wiederaufstieg als Ziel herausgegeben, doch die Goldauer blieben dabei relativ deutlich auf der Strecke und im Tierpark-Dorf musste man sich für die „Millennium“-Saison 1999/2000 erneut mit 3. Liga-Handball begnügen. Um diesmal die Rückkehr ins Oberhaus zu schaffen, wurde Jörg Kündig als Trainer zurück an die Seitenlinie des Fanionteams geholt. Auch er konnte allerdings nicht verhindern, dass seine Mannschaft nach einer starken Vorrunde in der Rückserie immer mehr einbrach und so den Umweg über die Auf-/Abstiegspiele nehmen musste. Dort aber fing sich der HCG wieder und feierte schliesslich den dritten 2. Liga-Aufstieg innerhalb von fünf Jahren. Bestimmt wäre es interessant zu beobachten gewesen, ob es die Goldauer diesmal endlich schaffen würden, sich längerfristig in der 2. Liga halten zu können. Doch just nach der erneuten Promotion fiel die Geburtsstunde der HSG Mythen-Shooters, einer Fusion der drei Schwyzer Handballgrössen aus Goldau, Schwyz und Brunnen. Mehr dazu gibt’s in der nächsten Ausgabe dieser Publireportage.

Erfolgsmeldungen aus dem Damen- und Juniorenbereich
So ernüchternd das Jahrzehnt im Aktivbereich mit dem Abstieg in die 4. Liga des Fanionteams begann, so erfreulich sah es zu diesem Zeitpunkt im Juniorenbereich aus: Die B-Junioren schlossen ihre Meisterschaft auf dem zweiten Rang ab, was ihnen für die Saison 1991/1992 einen Platz in der damals neu geschaffenen Inter-Klasse sicherte. Zum ersten Mal machte ein Team des Handballclubs Goldau damit auch ausserhalb der Region auf sich aufmerksam. Es folgten Duelle gegen Kontrahenten, welche damals zu der absoluten Elite im Schweizer Handball gehörten. Gegen Teams eines Kalibers wie den BSV Bern, den SC Borba Luzern, den GTV Basel und noch weiteren namhaften Mannschaften aus der ganzen Schweiz vermochte der HCG zwar oftmals gut mitzuhalten, konnte den Abstieg am Ende aber doch nicht verhindern. In derselben Saison sorgte mit den C-Junioren ein weiteres Team aus der Goldauer Nachwuchsabteilung mit dem Gewinn des Regionalmeistertitels für einen achtbaren Erfolg. Als eine der erfolgreichsten Spielzeiten ging zudem die Saison 1994/95 in die HCG-Geschichte ein: Nicht nur wegen des erstmaligen 2. Liga-Aufstiegs der ersten Mannschaft, sondern weil gleichzeitig auch die B-Junioren einen weiteren Regionalmeistertitel ins Tierpark-Dorf holten. Zudem sicherten sich die Damen als erste Goldauer Frauenmannschaft den Gruppensieg und gleichzeitig auch den Regionalmeistertitel, was den Aufstieg in die 3. Liga zur Folge hatte. Ebenfalls als Gruppensieger liessen sich die C-Junioren feiern, auch wenn diese den angestrebten Regionalmeistertitel am Ende knapp verpassten.

Auch abseits der Meisterschaft machte die Jugendabteilung des HCG positiv von sich reden: Am schweizerischen Schulsporttag 1992 in Thun wurde der Kanton Schwyz am Handballturnier der Knaben von der MPS Oberarth vertreten, deren Kader ausschliesslich aus HCG-Akteuren bestand. Die Schwyzer sorgten im Berner Oberland während des ganzen Turniers für Furore und liessen sich am Ende verdientermassen als Schweizermeister feiern. Als Cheftrainer stand bei den Oberarthern übrigens ein gewisser Roli Marty an der Seitenlinie…
In diesen zehn Jahren machten zudem auch einige Einzelspieler beste Werbung für den HCG: So verliess der damals 21-jährige Bruno Büeler 1996 das Tierpark-Dorf in Richtung Stans. Der dortige Handballverein galt in diesen Jahren als Vorzeigeclub der Region. Büeler sorgte bereits vorher, als 7-facher U19-Internationaler, für gute Werbung für den Goldauer Handball.
In den Kader der U19-Nati schaffte es 1998 mit Daniel Schmid ein weiterer Goldauer. Der heute beim NLA-Club Kriens spielende rechte Aufbauspieler gab bei seinem Debüt in der Junioren-Nati im Juni 1998 mit fünf Toren aus zwei Partien gegen Polen eine beachtliche Visitenkarte ab. Im zweiten Spiel gegen die Osteuropäer war Schmid mit vier Treffern gar bester Torschütze seiner Mannschaft.
Das letzte Jahrzehnt der 90er Jahre – definitiv zehn bewegende und erfolgreiche Jahre im Goldauer Handballsport!

2000 – 2005

Drei Rivalen – eine Mannschaft
Die Sommerpause im Jahre 2000 begann mit einem Paukenschlag: Im Mai, nur wenige Tage nach den emotionsgeladenen Auf-/Abstiegsfights zwischen dem HCG und dem KTV Brunnen, sickerte die Meldung einer Fusion dieser beiden Kantonsrivalen durch. Als dritter Verein schloss sich diesem Projekt zudem der HC STV Schwyz an, gegen welchen sich die beiden anderen Teams ebenfalls jeweils heisse Derbys lieferten. Mit der Fusion der drei ehemaligen Rivalen sollte der Handballsport im Talkessel Schwyz einen Schritt nach vorne gebracht und zudem mittelfristig auch die grosse Lücke im kantonalen Handballgeschehen geschlossen werden, die damals zwischen dem B-Ligisten Muotathal und den weiteren, maximal in der 2. Liga agierenden Schwyzer Mannschaften, klaffte.
Genau in dieser 2. Liga hätten in der Saison 2000/2001 auch der HC Goldau und der KTV Brunnen spielen sollen. Der HCG sicherte sich eine Spielzeit zuvor zum dritten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre den Aufstieg in die höchste Regionalliga, während der KTV Brunnen in der selben Saison den Klassenerhalt via Auf/-Abstiegsrunde sicher stellen konnte. Obwohl mit dem HC STV Schwyz auch noch ein 4. Ligist in diesem „Dreierpack“ vertreten war, durfte die neu gegründete Mannschaft ihre erste Spielzeit gleich in der 2. Liga bestreiten.
Blieb also noch der Name der Spielgemeinschaft zu klären. Der damalige Brunnen-Präsident Norbert Nauer liess sich diesbezüglich im Sportjournal der Schwyzer Zeitung folgendermassen zitieren: „Wir wollten mit dem Namen der Spielgemeinschaft die Region zusammenfassen, etwas Neues erschaffen und auch die Jungen ansprechen.“ Das Endprodukt dieses Prozesses brachte schliesslich den Namen HSG Mythen-Shooters hervor, wodurch Brunnen, Goldau und Schwyz rund um das Wahrzeichen des Kantons vereint waren. Die administrative Verantwortung dieser neuen Mannschaft übernahm der KTV Brunnen, die Vereine blieben indes eigenständig.

Aufstieg, Abstieg, Auflösung
Nebst dem Goldauer Urgestein Jörg Kündig wurde mit dem Zuger Reinhard Saurer ein aussenstehender Trainer ins Shooters-Boot geholt. Die beiden führten das neugegründete Team am 30. September 2000 beim ersten Shooters-Auftritt in Goldau zu seinem ersten Vollerfolg. Der weitere Verlauf der Spielzeit war eine einzige Erfolgsgeschichte: Die Spielgemeinschaft belegte am Ende den zweiten Rang, was den Shooters gleich in ihrer ersten Saison einen Platz in der Aufstiegsrunde für die 1. Liga bescherte. Auch dort vermochten die Schwyzer immer wieder ihr Potenzial anzudeuten, blieben am Ende aber doch relativ deutlich auf der Strecke.
Das Husarenstück folgte eine Saison später: Mit dem neuen Trainerduo Mile Lapcevic und Rolf Zehnder wurde zuerst die regionale Meisterschaft für sich entschieden – und dann dank drei Siegen aus den ersten vier Partien (zwei davon in Goldau) in der Aufstiegsrunde die Promotion unter Dach und Fach gebracht. In der Saison 2002/2003 war damit erstmals eine Mannschaft mit Goldauer Beteiligung in der 1. Liga vertreten. Erwartungsgemäss sahen sich die Schwyzer dort mit Abstiegssorgen konfrontiert, sicherten sich am Ende aber mit Müh und Not den Ligaerhalt. Eine Saison später dann die grosse Ernüchterung: Die Shooters, mittlerweile unter der Leitung des neuen Trainers Sepp Lustenberger, mussten nach einem veritablen Horror-Start mit nur einem Punkt aus neun Partien den Gang in die 2. Liga antreten. Auch ein Trainerwechsel während der Saison – Laszlo Sabo übernahm das Amt just vor dem ersten Shooters-Sieg- brachte im Endeffekt nicht den gewünschten Umschwung. Und selbst eine Saison später in der 2. Liga mussten die Schwyzer lange Zeit um den Ligaerhalt bangen und hielten sich letztlich nur dank der besseren Tordifferenz im Oberhaus des regionalen Handballsports. Eine Hiobsbotschaft folgte dafür in der Sommerpause : Aufgrund mangelnder Motivation einiger Spieler fand das Projekt Mythen-Shooters im Aktivbereich nur gut fünf Jahre nach seiner Gründung ein jähes Ende. Bis 2009 blieb somit eine Mannschaft der Spielgemeinschaft im aktiven Geschäft fern. Erst auf die gerade abgelaufene Spielzeit hin wurde das Projekt neu lanciert (mehr dazu in der nächsten Ausgabe).

Junioren: Titel und Aufstiege
Nebst den vielen Schlagzeilen rund um die Mythen-Shooters gab es in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends aber auch noch „reine“ Goldauer Mannschaften, welche für Furore sorgten. So machten beispielsweise die U17-Junioren von Trainer Roli Küttel in der Saison 2001/2002 auch ausserhalb der Region auf sich aufmerksam. In der Inter-Klasse, der damals höchsten Liga in dieser Altersstufe, machten die Goldauer im Frühjahr 2002 Gegnern mit grossen Namen wie Kadetten Schaffhausen, Pfadi Winterthur oder Amicitia Zürich das Leben schwer und sorgten vor allem in den Heimspielen immer wieder für Glanzpunkte. Am Ende klassierte sich der HCG immerhin auf Rang fünf von insgesamt acht Mannschaften.
Diese erfolgreiche Equipe bildete in den kommenden Jahren auch den Kern für das U19-Team, welches allerdings ab der Saison 2002/2003 als Shooters-Mannschaft auf Punktejagd ging. Der Erfolg blieb aber auch so nicht aus: Gleich in der ersten Spielzeit in der neuen Zusammensetzung reichte es den Schwyzern nach einer eher missratenen Vorrunde zwar nur für einen Platz in der 2. Stärkeklasse, immerhin aber liess man sich dort am Ende als Regionalmeister feiern. Ein Jahr später holten die Shooters dann auch den „richtigen“ Regionalmeistertitel der U19-Liga in den Talkessel. Im Gegensatz zur Spielzeit zuvor wurden die Mannschaften in der U19-Liga der Saison 2003/2004 nach der Vorrunde nicht mehr in Stärkeklassen unterteilt. Alle zehn Teams duellierten sich über die gesamte Spielzeit zweimal. Die Shooters behielten schliesslich nach 18 Spielen mit nur fünf Verlustpunkten, dank der besseren Tordifferenz in der Endabrechnung, die Oberhand. Auch bei diesen beiden Titeln amtete Roli Küttel als Trainer, unterstützt wurde er dabei von Vinz Büeler.
Ebenfalls in der Saison 2003/2004 war mit den Shooters U19-Juniorinnen ein weiteres Team mit Goldauer Beteiligung in der Inter-Klasse vertreten. Die Mannschaft von Marco Tschannen bewies beim Aufstiegsturnier Mitte Mai 2003 mit zwei enorm knappen Siegen sowie einem Remis zwar Nervenstärke, vermochte anschliessend in der höchsten Juniorinnenliga der Schweiz allerdings nur wenig Glanzpunkte zu setzen und musste sich schliesslich mit dem zweitletzten Platz begnügen.
Dafür kam in der Saison 2004/2005 erstmals nach zehn Jahren wieder eine „reine“ Goldauer Mannschaft zu Titelehren. Die U15-Junioren von Vinz Büeler holten sich gleich in ihrem ersten Jahr in dieser Altersklasse den Titel des Regionalmeisters in der 2. Stärkeklasse.

Ein Goldauer an einer Weltmeisterschaft
Der HC Goldau und die HSG Mythen-Shooters sorgten anfangs des neuen Jahrtausends also für viel Aufsehen in der Region und machten sich teilweise gar auch gesamtschweizerisch einen Namen. Ein Mann aber sorgte dafür, dass der Name des Handballclubs Goldau beziehungsweise der HSG Mythen-Shooters gar auch international vertreten war. 2001 trug Christoph Tschannen bei der Heim-WM das Trikot der Schweizer U21-Nationalmannschaft. In vier von acht Schweizer Partien stand der Top-Torschütze der gerade neu gegründeten Shooters-Mannschaft im Aufgebot und brachte es dabei immerhin auf zwei Treffer. Zwar konnte auch er das schwache Abscheiden des mit hohen Erwartungen in diese Heim-WM gestiegenen Gastgebers – die Schweiz schied bereits in der Vorrunde aus – nicht verhindern. Für Tschannen aber dürfte diese Weltmeisterschaft dennoch ein unvergessliches und denkwürdiges Abenteuer gewesen sein. Wie auch für den HC Goldau. Schliesslich stellt ein Dorfverein nicht jedes Jahr ein WM-Teilnehmer…

2005-2010

Erste Mannschaft: Durchmarsch in zwei Jahren
Das 2002 neuformierte Fanionteam des HC Goldau stand drei Jahre lang im Schatten der „grossen“ Mythen-Shooters und sorgte in der 4. Liga nie für sonderlich viel Aufsehen. 2005 aber wendete sich das Blatt: Nach der Auflösung der Spielgemeinschaft stiessen einige ehemalige 1. Liga-Spieler zum Fanionteam, wodurch die Schwyzer plötzlich zu einem heissen Aufstiegsanwärter avancierten. Prompt gehörte der HC Goldau in der Saison 2005/2006 zu den stärksten Teams der Liga und verdiente sich die Teilnahme an den Aufstiegsspielen, aus welchen der HCG eigentlich als Aufsteiger hervorgegangen wäre. Nur wegen eines freiwilligen Verzichtes auf die Promotion agierten die Goldauer auch in der kommenden Saison in der 4. Liga – und degradierten dort die gesamte Konkurrenz zu Sparringspartnern. In 16 Spielen ging das Team von Spielertrainer Roli Küttel nicht weniger als 15 Mal als Sieger vom Parkett – der Aufstieg, der diesmal definitiv zu Stande kommen sollte, war bereits vier Runden vor Schluss gebucht. Während dieser Spielzeit aber bekamen nicht nur die Gegner aus der 4. Liga die Stärke der Goldauer zu spüren: Auf dem Weg zum Final Four, dem Final-Wochenende des Innerschweizer Handball-Cups, eliminierte der HCG gleich zwei Mannschaften aus der 2. Liga. Während in der 1. Runde der ATV Emmenbrücke trotz eines Pausenrückstands von sechs Toren noch niedergerungen werden konnte, wurde im Viertelfinal der HC Kriens gerade zu demontiert und am Ende mit einer 28:16-Packung nach Hause geschickt. Ausgerechnet der Kantonsrivale Brunnen beendete im Halbfinal jegliche Träume auf den ganz grossen Coup, wenigstens aber sicherte sich der HCG einen Tag später mit einem Sieg im Spiel um Platz 3 noch die Teilnahme am gesamtschweizerischen Cup-Wettbewerb.
Dort blieben in der Saison 2007/2008 die Ãœberraschungen allerdings aus. Schon in der 1. Runde musste der HCG nach einer Niederlage gegen den im Handballverband Bern-Jura spielenden 2. Ligisten aus Visp die Segel streichen. Ãœberhaupt war die Vorrunde in der 3. Liga-Saison alles andere als von Erfolg gekrönt. Eine schier unendlich lange Verletzungsliste ermöglichte es den Goldauern während der gesamten ersten Saisonhälfte nie, ihr Potenzial vollends auszuschöpfen, so dass nach der Vorrunde wohl niemand mehr so richtig an den direkten Durchmarsch in die 2. Liga zu sprechen wagte. Doch das Team, welches nach dem 3. Liga-Aufstieg vom bestens bekannten Trainer Jörg Kündig übernommen wurde, rappelte sich nach dem Jahreswechsel so richtig auf und sicherte sich mit sieben Siegen aus den letzten sieben Spielen noch die Teilnahme an der Auf-/Abstiegsrunde. Auf dem Weg dorthin wurde unter anderem auch der KTV Brunnen bezwungen, nachdem man in der Vorrunde im ersten Derby zwischen diesen beiden Rivalen seit 2003 noch deutlich das Nachsehen hatte.
In der Auf-/Abstiegsrunde reichte dem HCG unter den vier Mannschaften einen Platz in den Top-3, um sich die Promotion zu ergattern. Bereits zwei Runden vor Schluss, nach Erfolgen über die 2. Ligisten Willisau und Kriens sowie dem 3. Liga-Team aus Luzern, war der Aufstieg definitiv gesichert und der Durchmarsch aus der 4. Liga in die höchste Regionalliga war perfekt. Nicht nur ergebnistechnisch aber sorgte der HCG in dieser erfolgreichen Saison für Aufsehen. Es war auch schön mit anzuschauen, wie in diesem Team immer wieder eigentliche Junioren-Spieler zu viel Einsatzzeiten kamen und diese ebenfalls ihren Teil zur Promotion beitrugen.

Wieder nur ein Jahr 2. Liga
In der 2. Liga wehte dem HCG erwartungsgemäss ein deutlich rauerer Wind als in den beiden Jahren zuvor um die Ohren. Prompt blieben die Schwyzer nicht weniger als fünf Runden auf null Punkten sitzen, und auch das erste Erfolgserlebnis brachte nicht den erhofften Umschwung. So blieb der Auftritt des HC Goldau in der 2. Liga – wie schon nach den beiden Aufstiegen 1995 und 1997 – ein einjähriges Gastspiel. Immerhin aber sorgte der HCG auch in dieser Saison dafür, dass viele Juniorenspieler Luft im Aktivbereich schnuppern durften.

Juniorenbereich: Es hagelte Erfolge
Während das Projekt Mythen-Shooters im Aktivgeschäft 2005 eingestellt wurde, blieb dieses bei den Junioren bestehen. Für die erste Erfolgsmeldung im Zeitraum der letzten fünf Jahre sorgte allerdings noch eine „reine“ Goldauer Mannschaft. Die U15-Junioren von Trainer Vinz Büeler dominierten in der ersten Saisonhälfte das Geschehen im Regionalbetrieb und sicherten sich im Dezember 2005 als beste Mannschaft der Region den Aufstieg in die Inter-Klasse. Auch dort blieb der HCG seinem Anhang nichts schuldig und hätte sich eigentlich sogar für die Finalrunde qualifiziert, auf deren Teilnahme wegen einiger ferienbedingten Absenzen allerdings verzichtet werden musste.
Ein Jahr später bildete das ehemalige Goldauer U15-Inter-Team den Kern der U17-Mythen-Shooters-Mannschaft, welche ebenfalls von Vinz Büeler trainiert wurde. Erneut liessen sich die Schwyzer in fast schon beängstigend klarer Manier zum Regionalmeister küren. Als weiteres Highlight folgten im Mai die Aufstiegsspiele für die Inter-Klasse, in welchen sich die Shooters nach je zwei emotionsgeladenen Spielen gegen Wädenswil und Grauholz schliesslich durchsetzten und so diese ohnehin schon überragende Spielzeit noch mit der Inter-Promotion krönten.
Die Saison 2006/2007 darf überhaupt als eine der erfolgreichsten Spielzeit der Neuzeit angeschaut werden. Denn schliesslich sorgten dort nebst dem Goldauer Fanionteam sowie den U17-Junioren auch die U18-Juniorinnen für Aufsehen. Die jungen Spielerinnen, trainiert vom Trainerduo Roli Suter/Reto Waldvogel, machten es ihren männlichen Kollegen nach – und feierten trotz ihres enorm jungen Durchschnittalters nur wenige Tage nach dem Gewinn des Regionalmeistertitels auch noch den Aufstieg in die U17-Inter-Klasse – immerhin die höchste Liga der Schweiz in dieser Altersstufe.
2007/2008 folgten dann die Auftritte in den gesamtschweizerischen Ligen für die zwei Aufstiegs-Teams. Beide Mannschaften taten sich zu Beginn mit dem rauen Inter-Rhythmus schwer, steigerten sich jedoch im Laufe der Spielzeit. Am Ende durften sich die Juniorinnen immerhin als Nummer 4 der Schweiz bezeichnen, die männlichen Kollegen mussten in der zweiten Saisonhälfte zwar in der Abstiegsrunde antreten, klassierten sich dort schliesslich aber auch auf dem starken vierten Rang und brillierten dabei vor allem bei den Spielen vor eigener Kulisse (nur eine Niederlage in 12 Heimpartien!). Einen Erfolg gab es auch neben dem Handballfeld zu bejubeln: Die Mythen-Shooters wurden als fairste Mannschaft aller in interregionalen Ligen spielenden Junioren-Teams mit der „SuvaLiv Fairplaytrophy“ (Check über 2500 Schweizer Franken) ausgezeichnet.
Wegen ihres jungen Durchschnittalters durften die U17-Juniorinnen ein Jahr nach ihrem Inter-Abenteuer nochmals in der U18-Regionalmeisterschaft mitwirken. Da dieses Team bereits zwei Jahre zuvor als Regio-Champ hervorging, war davon auszugehen, dass sich die Schwyzerinnen auch 2009 wieder die Krone des Regionalmeisters aufsetzen würden. Sie taten es – und dies in unglaublich sicherer Manier. Die Saison wurde mit dem Punktemaximum (32 Punkte aus 16 Spielen) und einer imposanten Tordifferenz von + 274 abgeschlossen.
Zu Titelehren kam in der Saison 2008/2009 auch die neuformierte U17-Mannschaft. Das Team von Sämi Eberhard wurde nach einer nicht ganz zufriedenstellenden Vorrunde zwar in die 2. Stärkeklasse verbannt, behielt dort aber relativ deutlich die Oberhand und liess sich die Titelchance nicht nehmen.
Der grösste Erfolg eines Juniorenteams in der gerade abgelaufenen Saison dürfte noch in bester Erinnerung sein: Die U13-Junioren qualifizierten sich nach ihrem Regionalmeistertitel für die Schweizermeisterschaft. Auch wenn dort der sportliche Erfolg (1 Punkt aus sechs Spielen) ausblieb, war es für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis. Ein geschichtsträchtiges dazu, denn immerhin war es zuvor noch keiner Goldauer Mannschaft geglückt, an einem Schweizermeisterschaftsturnier teilnehmen zu können.
Auch im Schulsport sorgten Goldauer Handballer immer wieder für Aufsehen: Zwischen 2005 und 2009 wurde der Kanton Schwyz an den Handballturnieren in der Knaben- und Mädchenkategorie stets von der MPS Oberarth vertreten. 2006 in Zug holten sich die Knaben bronzenes Edelmetall, drei Jahre später kamen die Mädchen mit Silber im Gepäck vom Turnier in Schaffhausen nach Hause.

Die Renaissance der Mythen-Shooters
Vier Jahre lang blieb der Name HSG Mythen-Shooters im aktiven Handballsport verschollen. 2009 folgte die Wiedergeburt dieses Projekts. Mit einer jungen, hauptsächlich aus Spielern der letzten U20-Mannschaft bestehenden Mannschaft, wurde die Neulancierung der Spielgemeinde im Aktivbereich in Angriff genommen. Gleichzeitig wurden zwei weitere, als sogenannte Farmteams bezeichnete Mannschaften für die Saison 2009/2010. So standen beim direkten Duell dieser beiden Teams in der 4. Liga am 12. September 2009 erstmals seit anfangs April 2005 wieder Mythen-Shooters-Teams im Aktivbereich auf dem Parkett. Noch höhere Wellen schlug allerdings der erste Auftritt des Fanionteams in der 3. Liga: Am 4. Oktober 2009 startete das Team von Roli Suter in Horw erfolgreich in die neue Spielzeit – und sorgte schliesslich fast ausschliesslich für positive Schlagzeilen, mit dem Erreichen des IHV-Cup-Finals sowie dem Aufstieg in die 2. Liga als Krönungen.

Ungewohnter Untergrund – na und? Mythen-Shooters auch auf Sand erfolgreich!
Sommerzeit gleich handballlose Zeit? Von wegen. Im Sommer 2008 machten sich einige unerschrockene Akteure der damaligen U17-Shooters-Mannschaft daran, eine Beachhandballmannschaft zu gründen. Die Meisterschaft in dieser spektakulären Sportart wird im Turniermodus ausgespielt – über die Sommerzeit werden so in etlichen Turnieren die Teilnehmer für das Finalturnier, dem sogenannten Masters, gesucht. Schon 2008 gehörten die Shooters diesem Teilnehmerfeld an – und errangen sensationell die Bronzemedaille in der Kategorie Men U19. Auch ein Jahr später waren die Schwyzer wieder am Finalturnier vertreten und brachten diesmal silbernes Edelmetall nach Hause. Den Mythen-Shooters schien in den letzten Jahren der Untergrund also so ziemlich egal zu sein – Erfolgsmeldungen gab es so oder so.